Tagesgeldzinsen auf Talfahrt: Stärkster Rückgang seit über zwölf Jahren
Die Zinssituation für Sparer verschlechtert sich weiter. Die durchschnittlichen Tagesgeldzinsen sind im Februar 2025 so stark gesunken wie zuletzt im Juli 2012. Laut einer Analyse des Vergleichsportals Verivox fielen die Zinsen bundesweit verfügbarer Tagesgeldangebote von 1,56 auf 1,48 Prozent. Dies ist der stärkste Rückgang innerhalb eines Monats seit über zwölf Jahren.
Größter Zinsrückgang seit Juli 2012
Der Abwärtstrend der Tagesgeldzinsen hat sich in den letzten Wochen erheblich beschleunigt. Während in den vier Monaten zuvor nur ein moderater Rückgang zu verzeichnen war, sank der durchschnittliche Zinssatz im Februar allein um 0,08 Prozentpunkte.
Ein ähnlich starker Einbruch wurde zuletzt im Juli 2012 beobachtet, als die Europäische Zentralbank (EZB) ihren Einlagezins auf 0,0 Prozent senkte und damit die Phase der Null- und Negativzinsen einleitete.
Banken reagieren auf Margendruck
Seit dem Frühjahr 2024 haben sich die Zinssätze für Tagesgeld schrittweise verringert. Die Banken hielten den Rückgang lange zurück, um wettbewerbsfähig zu bleiben und Kundenverluste zu vermeiden. Doch mittlerweile geben sie die Zinssenkungen zunehmend weiter.
Oliver Maier, Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH, erklärt: „Der massive Einbruch im Februar zeigt, dass Banken aufgrund von sinkenden Margen unter Druck geraten und die geringeren Zinsen zur Stabilisierung ihrer Gewinne an die Sparer weitergeben.“
Sparkassen und Volksbanken zahlen deutlich weniger
Während überregionale Banken durchschnittlich 1,48 Prozent auf Tagesgeld bieten, liegen die Zinssätze bei regionalen Instituten deutlich niedriger:
- Sparkassen: Durchschnittlich 0,51 Prozent Tagesgeldzins (1,01 Prozentpunkte niedriger als überregionale Banken).
- Genossenschaftsbanken (Volks- und Raiffeisenbanken, Sparda- und PSD-Banken): 0,53 Prozent.
Festgeld: Inverse Zinsstruktur beendet
Bei Festgeldanlagen zeichnet sich eine Stabilisierung ab. Kurze Laufzeiten bleiben unter Druck, während langfristige Festgeldzinsen konstant bleiben oder leicht steigen.
- 10-jährige Festgeldanlagen: Durchschnittlich 2,22 Prozent.
- 2-jährige Festgeldanlagen: 2,16 Prozent.
- 1-jährige Festgeldanlagen: 2,15 Prozent.
Oliver Maier prognostiziert: „Kurzfristige Sparanlagen werden weiter sinken, während langfristige Festgeldanlagen ihre Tiefststände langsam hinter sich lassen.“
Prognose: Weitere Senkungen wahrscheinlich
Die zukünftige Zinsentwicklung hängt stark von den Entscheidungen der EZB ab. Solange die Notenbank ihre Zinssenkungspolitik fortsetzt, dürften auch die Tagesgeldzinsen weiter fallen. Langfristige Festgeldzinsen hingegen könnten sich stabilisieren.
Verbraucher sollten daher sorgfältig abwägen, ob kurzfristige Flexibilität oder langfristige Zinssicherung sinnvoller ist.
Sichern Sie sich die besten Konditionen!
Bleiben Sie informiert und vergleichen Sie die besten Stromtarife für Ihr Zuhause und Ihr Elektrofahrzeug auf CheckDeals24.de.